Was wären Barcodes ohne die GTIN?

Jeder Mensch hat täglich mit ihr zu tun – kaum jemand kennt ihre lange Geschichte. Die GTIN oder einfacher gesagt die weltweit bekannte "Nummer unter dem Barcode" feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Global Trade Item Number (kurz GTIN) löste vor 50 Jahren in vielen Märkten die einfachen Preisschilder ab und hilft seitdem den Verbrauchern dabei Produkte eindeutig zu identifizieren. Das dies den globalen Handel revolutionieren und vor allem komplett digitalisieren würde, hätten sich die Erfinder von damals aber wohl nicht träumen lassen.

Im Frühjahr 1971 beschlossen New Yorker Vertreter führender Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich (vor allem dem Lebensmittelhandel) eine geschäftsübergreifende eindeutige Produktidentifizierung einzuführen. Damit war die GTIN geboren und startete ihre Erfolgsgeschichte.

Mit der Einführung des Barcodes wurde sie über die Lebensmittelläden hinaus bekannt und sorgte in rasanter Geschwindigkeit dafür Prozesse innerhalb der gesamten Produktlieferkette zu beschleunigen und effizienter zu machen.

Der erste GTIN basierte Barcode wurde 1974 in Ohio auf einer Packung Kaugummi gescannt. Seitdem ist das maschinelle Scannen und das uns allen wohl bekannte piepen der Barcodescanner und Kassenapparate aus dem Handel nicht mehr wegzudenken. Heute wird die GTIN täglich weltweit über sechs Milliarden Mal am Tag gescannt.

Sie regiert mittlerweile nicht nur in Geschäften, sondern vor allem auch im Onlinehandel. Damit Suchmaschinen wie Google, Bing & Co sowie die diversen Shopping-Apps den Online Shoppern Preisvergleiche und Händlerempfehlungen anbieten können, verlangen inzwischen alle große Verkaufsportale die Angabe der GTIN von Ihren Händlern – denn die GTIN ist einzigartig. Sie ist der elektronische Fingerabdruck eines jeden Produkts.

Bis 2009 gab es in Europa übrigens noch die EAN (Europäische Artikelnummer), die dann durch die GTIN abgelöst wurde, um ein weltweit gültiges Artikelnummernsystem zu etablieren.

Über die GTIN erfährt der Kunde von heute nicht nur, welches Produkt er kauft, sondern kann sich online auch zu allen Details wie Nährwerten, Allergenen, Herkunft und CO2-Bilanz schlau machen. Dies alles ermöglicht diese kleine Nummer unter dem Barcode, die heute auf keinem unserer Güter mehr wegzudenken ist.

Wer sich näher für die GTIN, ihre Bestandteile und ihre Geschichte interessiert, findet diese Infos auch auf YouTube als Videos aufbereitet: die GTIN oder die GTIN wird 50.